HAU 2, 10. / 11. April, 20 Uhr

Marcelo Evelin / Demolition Inc., Teresina / Amsterdam

»Ai, Ai, Ai« (1995)

Europäische Erstaufführung
Publikumsgespräch: 11. April, im Anschluss an die Vorstellung

Der aus dem Bundesstaat Piauí stammende Choreograf Marcelo Evelin lebte in den Niederlanden, als er Mitte der 1990er Jahre „Ai, Ai, Ai“ schuf. Seit Jahren seiner Heimat fern, konzipierte er das Solo als Auseinandersetzung mit seinen Wurzeln, als persönliche Arbeit auf der Basis von Fragen, die mit dem eigenen Körper zusammenhängen. Sehnsucht und Identität, Gegenwart und Erinnerung sind die zentralen Fragen, denen er in der 2010 wiederaufgenommenen Arbeit nachgeht.

Konzept, Chorografie, Tanz: Marcelo Evelin / Super 8 Filme: Karim Ainouz / Bühne, Kostüm: John Murphy / Choreografieassistenz: Christiana Cavalcanti / Tondesign: Jaap Lindijer / Lichtdesign: Marc van Gelder / Technik: Silva Neto, Jacob Alves, Cipó Alvarenga / Fotos: Ben van Duin, Rogério Ortiz / Soundtrack: Ella Fitzgerald, Chorinhos brasileiros / Produktion: Regina Veloso
Marcelo Evelin ist Choreograf, Wissenschaftler und Interpret. Er arbeitete und lebte von 1986 bis 2006 vorwiegend in Europa und seitdem vorwiegend in Brasilien, wo er im Tanz und Theater tätig war und ist. In seiner Arbeit kommt er mit Profis unterschiedlichster Sprachen, Nationalitäten und Erfahrungen in verschiedensten Projekten zusammen, die Musik, Video, Installationen miteinschließen. Zusammen mit seiner Compagnie Demolition Inc. hat er eine Residenz am Hetveem Theater in Amsterdam und unterrichtet Improvisation und Komposition an der Kunsthochschule Amsterdam, an der er auch eigene Projekte initiiert sowie kreative Projekte der Studenten begleitet. Außerdem leitet er Workshops und Kooperationsprojekte in zahlreichen europäischen Ländern, den USA, Afrika, seinem Heimatland Brasilien, in das er 2006 zurückkehrte, und dem restlichen Südamerika. Seitdem wirkt er auch als Manager und Kurator, gründete und koordiniert eine Vereinigung unabhängiger Künstler sowie eine Plattform für Forschung und Entwicklung zeitgenössischer Performance: Núcleo do Dirceu in Teresina/Piauí. Seine letzten zwei Stücke „Bull Dancing“ (2006) und „MONO“ (2008) wurden in Brasilien und im Ausland aufgeführt. Im November 2010 hatte der letzte Teil der Trilogie „Matadouro“ beim Festival Panorama de Dança/RJ seine Premiere und wurde im Galpão do Dirceu/PI und bei der Mostra SESC de Artes/SP präsentiert.