Lange Nacht der Opern und Theater

HAU 1: 16. April, ab 19.00 Uhr

19.00 Uhr
21.00 Uhr
23.00 Uhr

Gira Dança, Natal

»Corpo Estranho« (Fremder Körper)

Das Stück „Corpo Estranho“ beruht auf der persönlichen Geschichte der Mitglieder des Ensembles Gira Dança. Tatsachenberichte, in einer Reihe von Interviews dokumentiert, bilden die Basis für die Gestaltung der Choreografie, die in einer kollektiven Wiedergabe der Erlebnisse und Beziehungen zum Körper und Gefühlsleben der Teilnehmer besteht.
Anderson Leão, Choreograf und künstlerischer Leiter der Gruppe, ist bei der Konzeption des Stückes „Corpo Estranho“ ausgegangen von der Erfahrung des gemeinsamen Zusammenlebens in den letzten zehn Jahren, noch vor dem Entstehen der Gruppe. Im Verlauf von Reisen, Spielzeiten und entstehenden Freundschaften beobachtete er, wie die Tänzer mit ihrer Beziehung zueinander, ihren intimen Erfahrungen und vor allem mit dem Tabu der Sexualität körperlich und visuell behinderter Menschen umgingen. Im Jahr 2007 wurde „Corpo Estranho“mit dem Preis „Prêmio Funarte Klauss Vianna de Dança“ ausgezeichnet.

„Es ist schon seltsam, die Maßstäbe der Gesellschaft nicht zu erfüllen und in den Augen derer, die sich alles, was einem gehört, aneignen, lediglich zu überleben. Das Leben, wenn auch noch so einfach, ist die ständige Suche, die von einem fremden Körper angetrieben wird. Jeder Mensch ist ein Leben, jedes Leben eine Geste, und wenn sie auch noch so verschieden sind, so haben sie doch alle etwas gemein. Vielleicht sieht man es nicht, aber man kann es fühlen oder muss einfach nur frei sein, um seinen eigenen fremden Körper zu erwecken. Oft passiert es, dass man in unser Inneres eindringt und Reaktionen ausgelöst werden, die uns zu Geiseln unserer eigenen Vorstellung machen. Wie schwer es doch ist, diesen riesigen Körper, der aus den zwei Seiten einer Medaille besteht, zu entziffern. Wenn wir auch noch so unterschiedlich sind, so haben wir doch alle einen fremden Körper, der sich Liebe nennt.“
Anderson Leão

 

Leitung, Choreografie: Anderson Leão / Choreografieassistenz: Sue Ellen Figueredo / Musikalische Leitung: Gabriel Souto, Mr. Jeff / Licht: Janielson Silva / Kostüm: Anderson Leão / Bühnenbild: Anderson Leão / Fotos: Affonso Nunes / Recherche, Interview: Soraya Guimarães / Tanz: Jania Santos, Alisson Oliveira, Joselma Soares, Marconi Araújo, Rozeane Oliveira, Wellington Silva
20.00 Uhr
22.00 Uhr
24.00 Uhr

Laso Cia. de Dança, Rio de Janeiro

Caminhos (Wege)
(Ausschnitte)

„Caminhos“ ist eine Performance über zwischenmenschliche Beziehungen. Ausgangspunkt ist die Familie mit ihren existentiellen Fragen. Mit einer leichten, spielerischen Sprache wird die Bewegung als entzifferbares Hauptargument zwischen Publikum und Künstler identifiziert. Ausgehend von Alltagssituationen wie z. B. ein Fußballspiel, ein Kartenspiel oder eine Liebesgeschichte bekommen die Dinge Leben unter einem neuen Blickwinkel, setzen sich in Bezug zu den Interpreten und werden zu einem zentralen Element des choreographischen Aufbaus.

Konzept, Leitung: Carlos Laerte / Interpretation: Bianca Andreoli, Carolina Saraiva, Kelly Anacleto, Maria da Lapa / Bühne: Gisele Leal / Kostüm: Mariana Sued / Lichtdesign: Carlos Laerte, Ricardo Grings / Soundtrack: Carlos Laerte, DJ Marcão, André Agra, Fernando Lhama / Fotos: Robson Drummond / Produktionsleitung: Leila Meireles

HAU 2: 16. April, ab 19.00 Uhr

19.00 Uhr
21.00 Uhr
23.00 Uhr

Ângelo Madureira, Recife/ São Paulo

»Delírio« (Delirium)
(Kurzversion)

Der Solotanz von Ângelo Madureira entstand 1999 im Anschluss an die Studie über das Perkussionssolo, in dem er Frevo-Konzepte (Frevo = brasilianischer Musikstil aus Pernambuco) in dem Werk „Frevo Capoeira e Passo“ von Waldemar de Oliveira studierte, der schrieb, dass der Frevo gleich Musik und der Passo, die Schrittfolge, gleich Tanz ist. In Anlehnung an dieses Konzept entwickelte Ângelo Madureira das Perkussionssolo, in dem er die Musik des Frevo durch den Sound des Progressive Rock ersetzte. Daraus ergab sich folgende Frage: Entzieht man dem Frevo die Musik, was wird dann getanzt? Die Antwort ist „Delírio“, ein spielerisches Werk, in dem eindeutig Merkmale dargestellter Populärtänze zu erkennen sind.

Konzept, Choreografie, Tanz: Ângelo Madureira / Künstlerische Mitarbeit, Probenleitung: Ana Catarina Vieira / Licht: Juliana Augusta Vieira / Ton: Beto Madureira / Musik: Antúlio Madureira
20.00 Uhr

AjaDuo, Berlin

Brasilianische Musik

Percussion: Abrão Dutra / Gitarre, Gesang, Komposition: Jabuti (Gilberto Fonteles)
22.00 Uhr
24.00 Uhr

Anastácia Azevedo & Band, Berlin

Forró in the City

Tanzmusik aus dem Nordosten Brasiliens

Gesang: Anastácia Azevedo / Gitarre und Gesang: Zé Eugênio / Bass: Leo Barreto /
Trommeln: Ney Victor