HAU 1, 15. und 17. April, 19.30 Uhr
Laso Cia. de Dança, Rio de Janeiro
»O que nos move«
(Was uns bewegt)
Europäische Erstaufführung
Publikumsgespräch: 17. April,
im Anschluss an die Vorstellung
Inwiefern manifestieren sich tiefgreifende Erfahrungen wie Wunsch und Traum an der Oberfläche der Dinge? Was sagt unsere Haut über unsere Wünsche aus? Was verschleiern wir, wenn wir Kleider anziehen? Und was zeigen wir? Wie verändert die Erfahrung von Zuneigung unsere Beziehung zu den Dingen, die uns umgeben? Diese und weitere Fragen werden in „O que nos move“ zum Thema gemacht. Wichtiges Element ist das Bühnenbild, eine Eisenstruktur, die sich vor und zurück bewegt wie ein Körper und deren Haut von einer großen Hülle aus zusammengenähten Kleidungsstücken gebildet wird. Wünsche werden dabei nicht als etwas Abstraktes behandelt, sondern manifestieren sich in Form von Gesten und Handlungen, die nach und nach eine Geschichte erzählen – wenn Haut und Kleidungsstücke beschriftet werden oder wenn sie als Fotografie oder Videofilm aufgenommen werden.
Als Choreograf nahm er am X. Panorama Rio Arte de Dança (2001), Residências DeAnima I e II (2002/2003), Atelier de Coreógrafos Brasileiros ano III – Salvador (2004) teil. Unter der Regie Richard Craguns choreografierte er für die Residenzen DeAnima I und II. Aus den im Laufe seiner Karriere gewonnenen Erkenntnisse erwuchs für ihn die Notwendigkeit, seine eigene Technik an den Schnittpunkten der Sprachen des zeitgenössischen Tanzes, des Balletts, des Theaters und der Capoeira durch die Gründung seiner eigenen zeitgenössischen Compagnie, der Laso Cia. de Dança, zu realisieren. Diese zählt in ihrem Repertoire derzeit sechs von ihm entwickelte Arbeiten. In Paris unterrichtete er im Jahr 2007 zeitgenössischen Tanz im Centre National de la Danse. Auch im Filmemachen ausgebildet, schrieb und inszenierte er den kurzen Dokumentarfilm „Olho e depois vejo“, der in der Ausstellung „Tempo Glauber“ in Rio de Janeiro im Rahmen des Projektes „Noite Contemporânea“ uraufgeführt wurde.